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Rom 2022

5 Tage – knapp 96km zu Fuß – zwischen 27 und 30 Grad (teilweise in langen Hosen) – drei Mal bei den ortsansässigen Ordnungshütern und Sicherheitsdiensten aufgefallen.

Diese Eckdaten sind nicht etwa das Resultat eines kurzen Ausbildungseinsatzes einer militärischen Einheit, sondern die Schnellzusammenfassung unserer Latein- Projektreise nach Rom. Oh, und auch der dreimalige Zusammenstoß mit dem Gesetz stellt sich gänzlich anders dar, als man vermutlich denkt. Schließlich war es Herr Wroblewski, und keine(r) der Schüler:innen, der vom „Auge des Gesetzes“ ganz offensichtlich mit Argwohn betrachtet wurde.

Doch so gruselig wie sich das Ganze anhört, war es gar nicht. – Ganz im Gegenteil!

Am Montag den 23.05.2022 war es endlich so weit. Nach etwa zwei Jahren des Lebens und des Schulalltags unter „CORONA – Bedingungen“, mit allem was das bedeutet, also Abstandhalten, Homeschooling, Wechselunterricht usw., ließ es die Lage der Pandemie nun endlich zu, dass wir eine internationale Reise im schulischen Kontext durchführen durften. Gezittert, ob diese Reise wohl tatsächlich durchgeführt werden darf oder, ob „kurz vor knapp“ noch eine Absage aufgrund der COVID-Situation oder ähnlichem ins Haus flattern würde, hat insgeheim wohl jeder. Aber nun standen wir wirklich am vereinbarten Abreiseort und warteten auf den Reisebus, der uns nach Düsseldorf zum Flughafen bringen würde.

Im Bus hielt unser Schulleiter Herr Krauß, der lange Zeit in Italien lebte und unterrichtete, noch eine Ansprache und erklärte uns die vermutlich wichtigsten Dinge, die es in Italien zu wissen gilt: „vernünftig und reif verhalten“, „Menschen in römischen Uniformen lassen sich gerne fotografieren, aber halten dafür mindestens genauso gerne die Hand auf und lassen dich erst nach Bezahlung gehen“, „bestellt man Café, bekommt man eine Pfütze beziehungsweise Espresso und bestellt man Café Lungo wird die Pfütze mit Wasser aufgefüllt, wird aber auch sofort als Deutscher erkannt“, ach ja und: „Italien ist zwar ein Weinland, aber zu Pizza trinkt man Bier.“ Nun denn, die Pizza wird uns zustehen.

Dann ging es endlich los. Die Busfahrt nach Düsseldorf verlief nach dem üblichen Reisebusmuster: Hallo, ich bin euer Busfahrer. – Toiletten habe ich an Bord, sollen aber nicht genutzt werden. – Anschnallen ist angesagt. – Müll nachher bitte mit rausnehmen. – eine Weile lang aufgeregte von Vorfreude durchsetzte Gespräche der Reisegruppe – Schlafen – Pause – Schlafen – erneutes vorerfreutes Gemurmel. Am Flughafen angekommen, druckte Nick am Ticketterminal die vorgebuchten Tickets der gesamten Gruppe aus.

 Der Securitycheck verlief mit verhältnismäßig wenig Problemen und dann wurde am Gate nochmal kurz gewartet, den Schüler:innen mit Flugangst ermutigend zugesprochen oder vermutlich in manchen Fällen, ungewollt, noch mehr Angst eingeredet. Und schon saßen wir im Flugzeug, hatten das Pech, dass wir nochmal eine Weile warten mussten, weil die Airline ihr eigentlich vorgesehenes Abflugzeitfenster verpasst hatte, aber dann ging es endlich los. Von der Geschwindigkeit der Maschine in die Sitze gedrückt und dem gleichmäßigen Rauschen der Flugzeugkabine ermüdet, schossen wir durch die Wolken, als gäbe es keine Schwerkraft. Irgendwo über Italien setzten dann Turbulenzen ein, die dafür sorgten, dass wir gut geschüttelt und gerührt und mit teilweise etwas blasseren Gesichtern als üblich in Rom aufsetzten und nun endlich den Weg vom Flughafen zum Hotel wieder mit sicherem Boden unter den Füßen, beziehungsweise einem Transferbus zurücklegen konnten.

Korrektur:  In Italien gibt es offensichtlich keinen sicheren Boden unter den Füßen. Zumindest nicht, wenn dieser Boden aus einer Straße oder dieser löchrigen Asphaltpiste, welche uns da als „Straße“ verkauft werden sollte, besteht und von unserem Busfahrer eindeutig als Rennstrecke des „Großen Preis von Rom“ betrachtet wird. – Vielleicht wollte er auch nur schnell in den Feierabend?! Es war ja immerhin schon Abend. Egal, was ausschlaggebend für die rasante Fahrt vom Flughafen in das Herz der Stadt war, wir kamen trotz der Straßenverhältnisse und der kuriosen Fahrweise des Busses und der anderen Verkehrsteilnehmer, inklusive Bolt-E-Scooter auf der Schnellstraße (ja, genau die, die immer am Straßenrand auf Gehwegen stehen oder leider in den Flüssen der Großstädte landen) heil und in ähnlicher Weise durchgeschüttelt wie nach den Flugzeugturbulenzen am Hotel an. Verrückt, wie geschlaucht man an so einem Reisetag sein kann. Eigentlich hat man ja nur gesessen, konnte schlafen und ist trotzdem so kaputt. Jetzt einfach noch ein bisschen ankommen, sich einrichten und Füße hoch. – Ist ja auch schon spät genug.

Denkste! Die Rechnung wurde ohne Herrn Hahn und Wroblewski gemacht. 15 Minuten Zeit zum Ankommen, Frischmachen und Einrichten und schon ging es wieder los. Dieses Mal zu Fuß. Die gesamte Gruppe marschierte nun also zunächst zur Piazza Barberini. Auf dem Weg dorthin wurde Herr Wroblewski, der gerade darum bemüht war, gleichzeitig die gesamte Gruppe heil über einen befahrenen Platz zu lotsen und dabei die weitere Route auszugucken, fast von einem heranfahrenden, abbiegenden Polizeiauto erfasst. Der böse Blick der Polizisten gab eindeutig zu erkennen: „Dies ist dein erster Strike.“ Gibt es in Italien eigentlich die Regel, dass man nach drei Strikes wieder ausreisen muss? An der Piazza Barberini angekommen hielt Louis als erster Referent der Projektgruppe seinen Vortrag vor malerischer Kulisse, nur um kurz darauf mit der gesamten Gruppe  zum Trevibrunnen weiterzugehen. Die unglaublich schöne Beleuchtung ließ den gesamten Brunnen in seiner vollen Pracht erstrahlen. Nur die Fülle an Touristen, die sich lautstark unterhielten, sorgte dafür, dass der dazugehörige Vortrag nur schwer zu verstehen war. An der spanischen Treppe schlugen sich die Mühen eines langen Tages auf alle nieder. Nachdem Herr Hahn und Willi nochmal ihre Kräfte gebündelt hatten und im Rahmen eines selbstausgerufenen Wettlaufs die Treppe hinauf gejagt sind, schuldete der Verlierer, Herr Hahn, Willi eine Pizza und auch die restliche Gruppe war erleichtert, dass es nur noch Essen geben und dann ins Hotel gehen sollte.

Leider hatten Herr Wroblewski und Herr Hahn nicht bedacht, dass der Trevibrunnen und die spanische Treppe nicht weglaufen, Restaurants wohl aber schließen würden. So begann spontan nochmal ein gefühlter Wettlauf von Restaurant zu Restaurant gegen die Schließungszeiten der verschiedenen Pizzerien. Es bleibt wohl Willi zu verdanken, dass er mit großem Verhandlungsgeschick einen Betreiber einer Pizzeria dazu überreden konnte, dass er nochmal gewillt war, mal eben kurz vor Feierabend noch diverse Pizzen zu backen. Letztendlich sind dann doch alle gesättigt und müde nach einem langen ersten Tag ins Bett gefallen.

Der Dienstag hielt das Versprechen bereit, dass die Lehrer sich ganz fest daran zu halten versuchen, dass auf Grundbedürfnisse eigegangen wird und leider auch, dass man den Tag über bei Sonne und 30 Grad in langen Hosen unterwegs sein würde, denn die Besichtigung des Vatikans und insbesondere des Petersdoms stand auf dem Programm. – und da heißt der Dresscode: „Sie dürfen aussehen wie ein Tourist, aber Knie und Schultern sind bedeckt.“ Beim Frühstück wurde sich entschlossen, dass die Vorträge zu den Sehenswürdigkeiten von nun an zunächst wie in einem Morning-Briefing gehalten werden, damit sie nicht durch die Lautstärke des regen Treibens in Rom verloren oder untergehen. Auch wurde entschieden, dass dieses Mal zunächst die Metro in Richtung Vatikan genommen wird. Auf dem Weg zur Metrostation sah es fast so aus, als ob die Gruppe um eine weitere Person angewachsen sei. Eine junge deutsche Urlauberin konnte sich nur schwerlich von der Gruppe, oder war es vielleicht auch nur Herr Hahn, losreißen, aber als sie hörte, dass sie bei diesem Wetter in langen Hosen herumlaufen müsse, um mit uns mitzukommen, zog sie wohl doch Ostia – den Hafen des alten Roms – und die Küste vor. Der ein oder andere von uns mochte sie zunächst beneidet haben. Denn der Dresscode, das lange Warten vor dem Petersdom und unzählige Treppen, die es zu bewältigen galt, um die Kuppel des Petersdoms zu besteigen waren keine vielversprechende und verlockende Aussicht.

Wir sahen uns schon bestätigt in den Horrorszenarien, die wir uns ausmalten, als wir bei unserer Ankunft auf dem Petersplatz das Ende der Warteschlange erblickten. Nahezu die gesamte Ellipse des Petersplatzes wurde in ihrem Umfang von der Schlange nachgezeichnet und wir machten uns auf mindestens eine Stunde Wartezeit gefasst. Doch dies war ein Irrglaube: Verhältnismäßig schnell arbeitete sich die Schlange voran und nach einer kurzen Weile standen wir nun mitten im Petersdom, die einen von uns mit nach oben gerecktem Hals, andere von links nach rechts blickend, wieder andere mit zum Boden gerichtetem Blick, aber wirklich alle mit offen zur Schau getragenem Staunen, Bewunderung und Demuth in ihren Gesichtern. Wenn die katholische Kirche irgendwo angeben wollte… dann hier! Die Größe der Gegenstände und der Gebäudeabschnitte, die liebevollen Details der Verzierungen, viel Gold und Marmor, all diese vielen Kunstwerke, die sich wieder zu diesem Gesamtkunstwerk Petersdom zusammensetzten, waren einerseits erschlagend und andererseits bewundernswert. Faszination wurde erneut gewahr, als die Erinnerung aus Geschichts- und Religionsstunden wach wurde, dass der Bau der Basilika doch durch den Peterspfennig und den Ablasshandel finanziert worden sei.

Doch gerade als die Gänsehaut auf ihrem Höhepunkt war, gabs Ärger. Ärger für….- Natürlich: Herrn Wroblewski. Unser Lateinboss hatte zu diesem Zeitpunkt begonnen, die lateinischen Inschriften in Flüsterlautstärke zu übersetzen, interpretieren und zu erläutern. Entweder gefiel dem Sicherheitsdienst die Übersetzung nicht oder sie war so gut, dass man davor besorgt war, dass Herr Wroblewski die Touristen um sich schart und er die Tourguides des Hauses arbeitslos machen könnte. Was an dieser Stelle genau das Problem des Securitymannes war, ist nicht eindeutig klar und überlieferbar, aber gleichzeitig machte der Mann eindeutig klar, dass dies Herr Wroblewskis zweiter Strike der Reise ist. – Und sein erster in Vatikanstadt. Um sämtlichen politisch-diplomatischen Schwierigkeiten entkommen zu können, traten wir nun die „Besteigung“ des Petersdoms an. Nach unzähligen Treppen, Windung und Schweiß waren wir angekommen – direkt unter der Decke im Innern des Petersdoms. Auch wenn die Menschen unter uns bereits aussahen, wie klitzekleine Ameisen, die man mit einer Lupe betrachten müsste, sollte unser Weg nochmal die gleiche Menge an Treppen, Windungen und Schweiß und dieses Mal auch noch ein wenig mehr an klaustrophobischen Gefühlen bereithalten, bevor wir nun endlich wirklich außen auf der Kuppel des Petersdoms stehen und über die Dächer und Grenzen Roms und noch weiter darüber hinaus blicken konnten. All das Warten, Schlange stehen, Treppensteigen und die Mühen des noch jungen Tages waren es nun auch für den allerschwersten zu überzeugenden Teilnehmer unserer Fahrt wert.

Nachdem auch der Abstieg geglückt war und alle wieder heil, unverletzt und nach einer ordentlichen Dosis Beeindruckung auf dem Petersplatz standen, bewegten wir uns wieder fort vom Herz der katholischen Kirche in Richtung einer anderen berühmten Kirche, die den einen als das am besten erhaltene Bauwerk der Antike und den anderen aus dem Dan-Brown-Roman Illuminati bekannt sein dürfte: dem Pantheon. Aber Halt! Vorher wird noch gemeinsam gegessen. Haben unsere Lehrer etwa tatsächlich dazugelernt?! Danach aber geht es mit guter Laune, vollem Magen und ermüdeten Beinen zu Fuß Richtung Pantheon. Hier wird, na klar, nochmal Schlange gestanden und dann wird sich nochmal bei einem kurzen Rundgang dem Hauch Antike, der hier ausgestrahlt und mit Kirchenelementen verknüpft wird, angenommen. Es ist schon sehr beeindruckend, dass bereits damals im Prinzip mit der Baukunst angegeben wurde und einfach ein Loch in der Kuppel hinterlassen wurde, einfach weil man es kann und man dann auch noch mit dem eintretenden Regen umzugehen wusste. Denn sein wir ehrlich, natürlich weist Rom jährlich erheblich mehr Sonnentage als Schöningen auf, aber „Sauwetter“ ist international.

Nach dem Besuch des Pantheon wurde allen Beteiligten Zeit zur freien Verfügung für den restlichen Tag bereitgestellt. Eine kleine Splittergruppe ging noch mit den beiden Lehrern zur Villa Borghese mit, doch leider wurde dieser Fußmarsch nicht von Erfolg gekrönt, denn die Galerie, die unzählige berühmte Kunstwerke von Künstlern wie Caravaggio oder Bernini bereithalten sollte, war für diesen Tag gesperrt. Es lief also auf einen Spaziergang durch den Park des Anwesens hinaus. Leider stellte sich während dieses Spaziergangs heraus, dass sich ein Insektenstich im Bein, den Herr Wroblewski vor einigen Stunden erlitt, zu entzünden begann und so war eine Apotheke, die mit einer speziellen Salbe und Medikamenten unsere Sorge verstreuen konnte, dass wir noch an Ort und Stelle Herr Wroblewskis Bein amputieren müssen, die letzte Sehenswürdigkeit des Tages, bevor die freie Verfügungszeit des restlichen Tages eher zur Entspannung, zum Einkaufen oder zu Besuchen im Hard Rock Café genutzt wurde.

Auch am Mittwoch standen unzählige beeindruckende Sehenswürdigkeiten auf dem Plan und Gott sei Dank durften wir dieses Mal auch in kurzen Hosen herumlaufen. Das Nationaldenkmal zu Ehren von Vittorio Emanuele II., dem ersten König Roms, machte den Anfang. Da uns bereits schon zu dieser verhältnismäßig frühen Stunde die Sonne und der Fußmarsch die innere Hitze hochtrieb, fühlte sich die Pause auf den kühlen weißen Marmorbänken des Nationaldenkmals an wie die reinste Wohltat. Da wir ohnehin noch etwas warten mussten bis zu unserem Termin am Kolosseum und Forum Romanum, verlängerten wir unsere Pause ein wenig und erfreuten uns dieser unerwarteten Abkühlung. Doch dann wurde es langsam Zeit wieder aufzubrechen und die im wahrsten Sinne des Wortes „coolste“ Sehenswürdigkeit Roms hinter uns zulassen. Am Circus Maximus wurde spontan ein kurzes Wettrennen zwischen Herrn Wroblewski und Herrn Hahn über den Platz hinweg durchgeführt und auch Marc und Jan ließen es sich nicht nehmen, ihre Kräfte unter der glutheißen Sonne Roms zu messen. Wer kam nochmal auf diese tolle Idee? – Ach ja, die Lehrer.

Ein Sturz, eine zerrissene Hose und zwei, drei Schürfwunden später wussten alle, es gibt eindeutig bessere Ideen als am Mittag über den Schotterplatz des Circus Maximus zu rennen. Also gingen wir weiter ins Kolosseum, dem wohl berühmtesten Bauwerk Roms. Es ist wirklich schwer vorstellbar, wie bereits die Menschen der Antike in der Lage waren, solche gigantischen Meisterwerke der Architektur und Statik zu erschaffen und welche Szenarien sich hier vor Ort abgespielt haben mussten. Wenn man hier die Ehrfurcht zur Geschichte und unseren vorangegangenen Generationen nicht verspürt, wo dann? Im Kolosseum kam es, wie es kommen musste, dies war der einzige Ort, an dem es zu regnen begann. Doch der Regen war nicht nur kurzzeitig, sondern bei diesen Temperaturen eine wahre Wohltat, die allerdings leider nicht lange anhielt. Im Anschluss ging es zum Forum Romanum also dem wirtschaftlichen und politischen Mittelpunkt des antiken Roms. Hier wäre es vermutlich sinnvoll gewesen, eine spezielle Führung zu buchen, um zu den einzelnen Ruinen noch mehr Details zu erfahren, doch auch so war die Übersicht über diese wohl wichtigste Ausgrabungsstätte des antiken Roms ein toller Eindruck. Auch das Marcellustheater besichtigten wir und auch dieses Mal wurden wir nicht um unser Essen geprellt. Alles in allem war es angenehm, nun den erlebnisreichen Tag wieder mit einiger Zeit der freien Verfügung zu beenden.

Der Donnerstag stellte den letzten Nicht-Reise-Tag unseres Trips dar. Erneut schmissen wir uns in lange Hosen, denn heute war sozusagen Kirchentag. So besichtigten wir zum Beispiel die Santa Maria Maggiore und auch die Santa Maria in Cosmedin, beides wunderschöne und sehenswerte Bauwerke mit historisch großem Wert. Wir sind zwar auch nicht alle Fans von der Besichtigung von Kirchen, Kapellen, und Kathedralen, aber die hier in Rom, die sind unzweifelhaft mehr als sehenswert! Und die Santa Maria in Cosmedin hat ja auch noch eine weitere, der am meisten fotografierten Sehenswürdigkeit der Welt, in petto. Hierbei handelt es sich um den Mund der Wahrheit, einer Marmorscheibe in die ein Gesicht mit offenem Mund gemeißelt ist. Straftäter und Menschen, welche der Lüge bezichtigt wurden, mussten die Hand in diesen Mund legen und wer sich als Lügner herausstellte, dem wurde die Hand abgetrennt. Unglücklicherweise war der Mund der Wahrheit am Tage unseres Besuches wohl defekt. Herr Wroblewski hat seine Hand reingelegt und es ist nichts passiert. Zählt ruhig mal nach, wenn ihr ihn wiederseht. 2 Hände und jeweils 5 Finger.

Anschließend ging es auf die Suche nach einem Ort, wo jemand nicht ganz so viel Glück hatte, wie Herr Wroblewski. Am Largo di Torre Argentina durfte der berühmte Imperator Gaius Julius Cäsar zwar seine beiden Hände behalten, aber musste sein Leben abgeben. Da halfen ihm dann die Hände auch nichts mehr. Auch hier machte sich wieder die Tatsache bemerkbar, dass Rom im Stande war, durch seine Ruinen und Überbleibsel unsere Gedanken zu der längst vergangenen Antike zu lenken und uns gewahr werden zu lassen, dass vor so vielen hunderten, gar tausenden von Jahren Menschen lebten, die fühlten, erlebten und dachten und sich im steten Kampf ihres Lebens befanden, wie wir. Natürlich führten uns die Ruinen aber auch vor Augen, dass die Römer anscheinend viel Pfusch am Bau erlebten, liegt ja alles in Schutt und Asche. – Vielleicht haben wir mit dieser Überlegung ja einen Denkanstoß in die Richtung geliefert, weshalb Rom dann „untergegangen“ ist?!

Auf der Suche nach etwas zu essen, beziehungsweise einem geeigneten Restaurant, kam es zum nächsten Eklat. Es wurde sich auf eine Durchfahrt des Papstes und verschiedene Festivitäten vorbereitet, (abgesehen von der Festivität, die am Vorabend bereits stattfand: Der AS Rom gewann das UEFA Conference League Finale) was bedeutete, dass der teilweise ohnehin schon schleudertraumaverdächtige Verkehr Roms von Polizeikräften und Carabinieri angeleitet wurde und nicht mehr den üblichen Signalen und Ampeln. So war es mal wieder Herr Wroblewski, der fachgerecht, leichtfüßig und gekonnt die Straßen kreuzte, die schrillen Pfeifsignale der Polizei für uns interpretierte und nach seinem Ermessen auslegte und sich für uns halb rettend, halb antreibend vor Autos schmiss. Resultat: Sein Todesmut wurde von einem maulenden Polizisten mit etwas quittiert, was vermutlich Herrn Wroblewskis dritter Strike bedeutete und Herr Wroblewski antwortete im Vorübergehen etwas auf deutsch-italienisch-latein, was wir als: „Ja, ja, morgen habt ihr ja wieder Ruhe vor mir.“ interpretierten.

Der letzte Tag, also der Freitag, bestand aus der Rückreise. Also alles vom Montag wieder, aber diesmal in „rückwärts“: Transferbus zum Flughafen – Warten – Securitycheck – Warten – Flugzeug startet mit Verspätung – Turbulenzen – Landung in Düsseldorf. In Düsseldorf wurde dafür gesorgt, dass wir ganz schnell alles, was wir in Rom an italienischem Genuss und Geschmack kennengelernt haben, auch wieder verdrängten, indem wir noch am Flughafen unsere erste McDonalds-Bestellung nach unserer Rückkehr aufgaben. Das letzte Mal kam etwas Unruhe auf, als der Bus, der uns vom Flughafen nach Schöningen zurückbringen sollte, nirgends zu sehen war, aber auch den konnte Herr Wroblewski nach reichlich Telefonaten und Suche auftreiben und so ging es zurück in die Heimat, mit Füßen, die schwer wie Blei waren, einer Menge Müdigkeit, aber auch unzähligen wirklich tollen Erlebnissen, Gesprächen und Momenten, sowie einer Vielzahl an neuen Erfahrungen und Eindrücken in unseren Köpfen und Herzen.

Die anfängliche Aufzählung muss also heißen:

5 Tage – knapp 96km zu Fuß – zwischen 27 und 30 Grad (teilweise in langen Hosen) – drei Mal bei den ortsansässigen Ordnungshütern und Sicherheitsdiensten aufgefallen – unzählige wichtige Erfahrungen – viele schöne Momente – einen stärkeren Kurszusammenhalt = Unbezahlbare Romfahrt  

Wenn sich das mal nicht ausgezahlt hat…

Soziales Projekt: Lip Dub am Anna-Sophianeum

Im Rahmen unseres sozialen Projektes hat unser Team unter der Leitung von Frau Sacha ein Lip Dub-Video für unsere Schule organisiert. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form eines Musikvideos, in dem die Darsteller ihre Lippen synchron zur eingespielten Musik bewegen. Da das Video als Werbung für unsere Schule dienen soll, galt es natürlich einige Dinge in unserer Planung zu berücksichtigen.

Zunächst erarbeiten wir eine Route durch das Schulgebäude, die möglichst viel von unserer Schule zeigt. Für den Dreh am 03. November 2021 mussten wir 39 Klassen und Kurse mit insgesamt 806 Schüler:innen koordinieren und dafür sorgen, dass alle Schülerinnen und Schüler an ihrem zugeteilten Platz standen.

Doch nicht nur die Schülerinnen und Schüler waren an unserem Projekt beteiligt, auch die gesamte Lehrerschaft und die Mitarbeiter:innen haben uns bei der Durchführung tatkräftig unterstützt. So konnten beispielsweise die Experimente in der Chemie und der Auftritt der Lehrerband nach unseren Vorstellungen realisiert werden.
Ein besonderer Dank gilt vor allem der Schulleitung und Frau Sacha, die das Projekt von Anfang an befürwortet haben und uns stets mit Rat und Tat zur Seite standen.

Auch unserem Kameramann Samuel Gläser wollen wir noch einmal gesondert dafür danken, dass er sich die Zeit genommen hat, unser Video zu filmen und zu schneiden.

Organisiert von: Thilo Schaper, Hannah Leifke, Nele Seidler, Julius Leichert, Bennet Scharf, Simon Scholz, Robin Kurzawa, Malte Meier, Robert Hinze, Shawn Maack & Hannes Krienke

Einschulung der neuen 5. Klassen

Am gestrigen Donnerstag, dem 02.09.2021, war es endlich wieder soweit!

Unter der musikalischen Begleitung der Bläserklasse 6 steuerten fast 100 aufgeregte Schülerinnen und Schüler des neuen fünften Jahrgangs auf den Haupteingang des Gymnasium Anna-Sophianeum zu. Nachdem alle Gäste ihre Plätze eingenommen hatten, begannen die Feierlichkeiten mit einem Beitrag der Schülerband des Gymnasiums.

Die Aufregung erreichte ihren Höhepunkt, als der Schulleiter Stefan Krauß die Klassenlehrer:innen auf die Bühne bat, die nach und nach ihre neuen Schützlinge aufriefen. Begleitet von ihren Klassenlehrer:innen und Patenschüler:innen, wurden dann die Klassenräume erkundet und es fand ein erstes Kennenlernen statt.

Spannend ging es auch am heutigen Tag weiter: ein neuer Stundenplan, ein gemeinsames Schulfrühstück und unsere Schultaufe standen  auf der Tagesordnung.

Die Schulleitung, das Kollegium und alle Mitarbeitenden des Gymnasium Anna-Sophianeum danken den mithelfenden Schülerinnen und Schülern sehr und heißen alle neuen Kinder ganz herzlich in unserer Schulgemeinschaft willkommen!

Kunst: Vorsicht, Monster!

Kunst… Ist das mehr als Malen? Ja!

Du triffst bei uns in Klasse fünf und sechs auf:

  • Verfeindete Zauberer,
  • kämpfende Formen (was auch immer das jetzt sein soll),
  • eine Maus, die Wörter sammelt,
  • einen Jungen mit Tiger,
  • Hobbits und Jedi,
  • Stars und Influencer und solche, die es gerne sein wollen…

Wir malen, wir zeichnen, wir fotografieren, wir bauen, wir planen und gucken uns von den ganz Großen ab, wie sie das tun.

Und immer mal wieder begegnet uns das eine oder andere Monster – und damit meine ich nicht die Lehrerinnen und Lehrer 😀

Informatik

Auf der anderen Seite des Computers…

Programmierung, Html, Css, Javascript, Php

Ein herzliches Willkommen zum Schnuppertag des Gymnasiums Anna-Sophianeum Schöningen im Fach Informatik

Du kannst hier verschiedene Dinge ausprobieren. Es sind Rätsel zu lösen oder du traust dir schon zu, nach einer Anleitung eine eigene Internetseite zu programmieren.

Du hast die Wahl.

Wenn du nicht alles verstehst oder schaffst, ist das gar nicht schlimm. Wir wollen dich ja erst kennenlernen. Bei uns am Gymnasium kannst du später alles lernen. Schau dir alles in Ruhe an, wenn du dich für Informatik interessierst.


Fangen wir einfach an: Mit einem kleinen Wissensrätsel rund um den Computer! (Lösungen auf der 2. Seite – aber nicht schummeln!)

Informatik-Quiz (PDF Download)


Wie wäre es mit einem kleinen Worträtsel dazu?

Worträtsel Informatik (PDF Download)


Jetzt las uns aber mal richtig loslegen! Möchtest du ein eigenes Spiel programmieren? Dafür gibt es entsprechende Werkzeuge. Hier zeigen wir dir, wie man das machen kann:

Spiel programmieren: Scratch! (PDF Download)


Bist du jetzt bereit richtig programmieren zu lernen? Möchtest du mal eine Programmiersprache ausprobieren? HTML heißt die Grundsprache, mit der Internetseiten funktionieren. Hier bekommst du einen Eindruck davon:

Erstellen eines Steckbriefs auf einer eigenen HTML-Seite (PDF Download)

Herzlich willkommen auf der Seite der Bläserklasse!

Ich finde die Bläserklasse gut, weil man dort sehr gut ein Instrument lernen kann. Es macht Spaß, mit der Klasse zusammen Stücke zu spielen. Ich habe mich für die Bläserklasse entschieden, weil ich schon immer Querflöte spielen wollte und Musik liebe.
Emma, 6bl

Schön, dass du dich auf dieser Seite über die Bläserklasse informieren möchtest. Hier erwarten dich viele Informationen, Videos zu den Instrumenten, Bastelaktionen zum selber Ausprobieren und ein paar Ausblicke, wie es sich anhört, wenn du mit der Bläserklassenausbildung fertig bist. Wie die Bläserklassenausbildung am Gymnasium Anna-Sophianeum aussieht, erfährst du im folgenden Erklärvideo.

Eigentlich wollte ich kein Instrument lernen weil ich Angst hatte, dass es mir zu viel wird, aber ich bin trotzdem in die Bläserklasse gekommen und durfte an dem Instrumentenkarussell teilnehmen. Mir hat es riesig Spaß gemacht und habe mich dann doch noch für ein Instrument angemeldet.
Tabea, 5bl

In einer Bläserklasse lernen alle Kinder von Beginn an ein Blasinstrument. Entscheiden kannst du dich dabei zwischen den Instrumenten Querflöte, Klarinette, Altsaxophon, Trompete, Posaune und Tuba. Wie die Instrumente aussehen, wie sie funktionieren und wie sie klingen, kannst du dir in den folgenden Videos anschauen, die unsere Instrumentallehrer von der Kreismusikschule Helmstedt e.V. für euch aufgenommen haben:


Die Querflöte ist das höchste Holzblasinstrument in der Bläserklasse. Wie man auf der Querflöte einen Ton erzeugen kann, kannst du mit einer Wasserflasche selber ausprobieren. Wie das geht, erfährst du HIER.

Ich habe mich angemeldet, weil ich neue Freunde kennenlernen wollte. Ich bin das Risiko eingegangen, dass ich niemanden kennen werde, aber letztendlich lohnte es sich.
Fabian, 5bl


Die Klarinette und das Altsaxophon gehören ebenfalls beide zur Gruppe der Holzblasinstrumente, obwohl das Saxophon aus Metall besteht. Das Mundstück sieht aber fast gleich aus und auch die Tonerzeugung funktioniert auf die gleiche Weise. Schau doch mal in die Videos und erfahre mehr über beide Instrumente:

Ich wollte in die Bläserklasse, da man dort ein Instrument lernen kann. Viele würden sagen: „Aber das kann man auch ohne Bläserklasse lernen!“ Ja, kann man. Aber mit der Bläserklasse macht es viel mehr Spaß. Zusammen mit deinen Freunden ist es doch viel besser.
In den Jahren, in denen ich dort war, habe ich genau die herausgefunden. Ich habe Erfahrung, da ich auch 2 andere Instrumente privat gelernt hatte. Aber kein Unterricht war so gut wie die Bläserklasse. Also: Die Bläserklasse ist einfach wundervoll! Meldet euch an und seht selbst. Viel Spaß!
Juliane, 6bl


Alle drei Instrumente gehören zur Gruppe der Blechblasinstrumente. Sie unterscheiden sich lediglich in ihrer Größe und geben deshalb auch unterschiedlich hohe oder tiefe Töne von sich. Im Video erfährst du auch, wie bei diesen Instrumenten ein Ton entsteht. Möchtest du eine eigene Trompete bauen und sie ausprobieren? Dann schau mal in dieser ANLEITUNG nach.

Ich bin reingegangen, weil Musik mich glücklich macht und ich noch ein Instrument kennenlernen möchte. Ich habe schonmal Klavier und Gitarre gespielt, hat mir aber nicht so Spaß gemacht. Aber Trompete macht Spaß und es ist eine neue Herausforderung.
Lara, 5bl


Wenn ihr dann schon über ein Jahr gemeinsam musiziert, kann es wie bei der BK6 aus dem Schuljahr 2023/2024 zu Weihnachten wie folgt klingen:

Wenn du über zwei Jahre fleißig geübt hast, beherrscht du dein Instrument schon bald ganz sicher und kannst dann im Vororchester und später im Orchester mitspielen. Wie das klingt, kannst du dir in den beiden folgenden Videos anschauen.

Pirates of the Caribbean
Coldplay Classics

Eigentlich wollte ich kein Instrument lernen weil ich Angst hatte das es mir zu viel wird aber ich bin trotzdem in die Bläserklasse gekommen und durfte an dem Instrumentenkarussell teilnehmen. Mir hat es riesig Spaß gemacht und habe mich dann doch noch für ein Instrument angemeldet.
Tabea, 5bl

Ob du nun gut über die Bläserklasse informiert bist, kannst du in diesem QUIZ überprüfen. Viel Spaß dabei!

Noch mehr Informationen zur Bläserklasse am Gymnasium Anna-Sophianeum findest du/ finden Sie in unserem FLYER ZUR BLÄSERKLASSE.

Ich finde an der Bläserklasse gut, dass man die Möglichkeit hat, im Orchester zu spielen. Des Weiteren steigert Musik die Konzentrationsfähigkeit. Man lernt viele Songs zu spielen, lernt, sich mit klassischer Musik auseinanderzusetzen und es macht unheimlich viel Spaß.
Ich habe mich für die Bläserklasse entschieden, weil ich ein Blasinstrument spielen lernen wollte, vorher habe ich Klavier gespielt und es macht immer wieder Spaß, auch mal etwas Neues auszuprobieren. Es ist aufregend und schön, wenn das geübte dann vor Publikum präsentiert werden kann.

Christopher, 6bl.

Wenn dir die Beiträge auf dieser Seite gefallen haben, kannst du dich ganz einfach für dieses tolle Erlebnis anmelden: Bei der Anmeldung am Gymnasium Anna-Sophianeum auch die Bläserklasse mit auswählen und los geht’s!

Ich finde die Bläserklasse toll und super gut, denn ein Instrument in der Hand zu halten, finde ich klasse. Ich finde die Erlebnisse mit dem Instrument zu spielen und Lieder einzuüben toll.
Ich habe mich für die Bläserklasse  entschieden, nicht nur, weil mein Bruder in der Bläserklasse dabei war, sondern auch weil ich ein Instrument spielen lernen wollte. Die Töne, das gemeinsame Spielen der Instrumente, ist ein unbeschreibliches Erlebnis. Es macht mir viel Spaß, gemeinsam im Bläserorchester zu spielen.
Bennet Lenox, 6bl

Der Sport stellt sich vor

Seit über zehn Jahren wurde das Anna-Sophianeum mehrfach von der Landesschulbehörde als sportfreundliche Schule ausgezeichnet.

Wir bieten euch…

  • die regelmäßige Veranstaltung von Sportturnieren: Völkerball, Basketball, Fußball, Abend- und Nacht-Orientierungslauf der Schülervertretung, Sponsorlauf für brasilianische Straßenkinder
  • die jährliche Teilnahme an offiziellen Schulwettkämpfen: Jugend trainiert für Olympia, Sportabzeichen, Lauf “Rund um den Heeseberg”
  • Schwimmunterricht in den Klassen 5,6 und 7 bzw. in der Oberstufe
  • das Erlernen einer Wintersportart (Ski alpin oder Langlauf) im 7. Jahrgang und in der Oberstufe
  • einen bewegungsfreudigen Schulhof  mit Klettergerüst und Niedrigseilgarten, Bolzplatz , Basketballplatz und Tischtennisplatten
  • die aktive Pausengestaltung mit der Ausleihe von vielen Sport- und Spielgeräten im Freizeitbereich:  diverse Bälle, Badminton- und Tischtennisschläger , Pedalos, Slackline, Stelzen
  • die Teilnahmemöglichkeit an einer Vielzahl von Sportarbeitsgemeinschaften: Golf, Parkour, Jazzdance, Tischtennis, Hockey, Frisbee, Volleyball

Damit ihr auch hier und jetzt gleich ein bisschen in Bewegung kommt, haben derzeitige Fünft- und Siebentklässler unserer Schule zwei Workouts für euch vorbereitet, die ihr von zu Hause aus ganz einfach mitmachen könnt.

Welche sportlichen Angebote (Turniere, Feste, Fahrten) euch noch an unserer Schule erwarten, könnt ihr auch den vielen Fotos auf dieser Seite entnehmen:

Schnupperkurs Deutsch

Der Zauberlehrling als Rap

Der Zauberlehrling (Johann Wolfgang Goethe, 1749 – 1832)

Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben!
Seine Wort und Werke
Merkt ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu ich Wunder auch.

Walle! walle
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke
Wasser fließe,
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße!

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen;
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
Oben sei ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf!

Walle! walle
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke
Wasser fließe,
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße!

Seht, er läuft zum Ufer nieder;
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! –
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
Kann ich’s lassen;
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!

Oh, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still!

Willst’s am Ende
Gar nicht lassen?
Will dich fassen,
Will dich halten
Und das alte Holz behende
Mit dem scharfen Beile spalten.

Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
Gleich, o Kobold, liegst du nieder;
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
Und ich atme frei!

Wehe! wehe!
Beide Teile
Stehn in Eile
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
Wird’s im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! –
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd ich nun nicht los.

„In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid’s gewesen.
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke
Erst hervor der alte Meister.”

(aus: Echtermeyer/von Wiese: Deutsche Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Auswahl für Schulen. Berlin 1993, S. 213-216.)