Kategorie: Seminarfach

Blindheit und Gehörlosigkeit im Alltag

Ein soziales Projekt im Seminarfach des 13. Jahrgangs

Wir, Hannah Kars, Samantha Scheibner, Katharina Fricke und Hannah Bornemann, haben gemeinsam mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e. V. sowie dem Gehörlosenverband Niedersachsen e. V. ein soziales Projekt „Blindheit und Gehörlosigkeit im Alltag“ für den 5. Jahrgang des Gymnasiums Anna-Sophianeum durchgeführt. Unser Ziel war es, den Kindern die Lebensrealität von Menschen mit Blindheit oder Gehörlosigkeit näherzubringen und gleichzeitig Empathie, Verständnis und Inklusionsbewusstsein zu fördern.

Zu Beginn begrüßten wir die Klassen 5a und 5c in der Sporthalle und stellten die Themen Blindheit und Gehörlosigkeit allgemein vor. Mit Hilfe selbst erstellter Infoplakate und Materialien erklärten wir grundlegende Aspekte beider Sinnesbeeinträchtigungen. Im Anschluss erzählten die Expertinnen und Experten etwas über ihren jeweiligen Verband und die selbst Betroffenen konnten von ihren Erfahrungen und ihrer Wahrnehmung der Welt berichten, was sehr aufschlussreich war. Danach fand eine Fragerunde an die Gäste statt in der die Schülerinnen und Schüler viele interessierte und reflektierte Fragen stellten. Dies war ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr die Inhalte ihr Interesse geweckt haben.

Nach der Einführung starteten wir den praktischen Teil: den Stationenlauf. Wir teilten die Kinder in vier Gruppen ein, damit jede Gruppe alle Stationen durchlaufen konnte:

Wir bauten einen Hindernisparcours auf, den die Kinder mit Simulationsbrillen und Blindenstöcken durchlaufen sollten. Diese wurden vom Blinden-und Sehbehindertenverband beigesteuert. So konnten die Schülerinnen und Schüler selbst erleben, wie herausfordernd Orientierung ohne Sehvermögen ist und die Alltagserfahrungen von Betroffenen nachempfinden.

An der Station Blindenschrift erklärten wir das Braille-System und ließen die Kinder mithilfe kleiner Steinchen ihre eigenen Namensschilder in Blindenschrift basteln. Das Ziel war hier das Verständnis und Erlernen der Blindenschrift.

Wir führten die Kinder in die Grundlagen der Gebärdensprache ein. Sie lernten einfache Begriffe sowie das Fingeralphabet kennen und haben ihren eigenen Namen in Gebärden erlernt. Besonders schön war zu sehen, wie häufig die Kinder die erlernten Gebärden später wiederholten.

An der Station des Lippenlesen lasen sich die Kinder gegenseitig Sätze vor, während deren Partner Ohrschützer trugen. Sie sollten alleine anhand der Lippenbewegungen erkennen, was gesagt wurde. Damit wollten wir veranschaulichen, wie schwierig dies eigentlich ist. Der Gehörlosenverband brachte ergänzend noch Hilfsmittel mit, die den Kindern vorgestellt und erklärt wurden.

Für uns war es besonders beeindruckend zu sehen, wie respektvoll und einfühlsam die Kinder mit den Expertinnen und Experten umgingen. Die Gruppen arbeiteten konzentriert und zeigten während des gesamten Projektes großes Interesse. Auch später stellten wir fest, dass das Projekt nachhaltig wirkte: Die Informationstafeln in der Pausenhalle wurden oft betrachtet und wir sahen sogar, wie Schülerinnen und Schüler die Gebärden auf den Informationstafeln übten.

Für uns war das Projekt ein voller Erfolg. Wir konnten Wissen vermitteln, Berührungsängste abbauen und wichtige Werte wie Empathie, Respekt und Toleranz stärken. Gleichzeitig haben die Kinder viel gelernt, neue Perspektiven gewonnen und selbst erfahren, welche Herausforderungen Menschen mit Blindheit oder Gehörlosigkeit täglich meistern müssen. Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Projekt so positiv aufgenommen wurde und hoffen, dass es lange nachwirkt und die Schulgemeinschaft weiterhin für das Thema Inklusion sensibilisiert.

Tiere haben auch Gefühle

Ein Herzensprojekt für mehr Bewusstsein und Mitgefühl

Mit unserem sozialen Projekt „Tiere haben auch Gefühle“ wollten wir, Janice Fricke, Klara Willeke, Malin Kunz und Mayra Schmuda v. T., zeigen, dass Tierschutz mehr ist als ein Wort: Er bedeutet Verantwortung, Empathie und aktives Handeln. Unterstützt vom Tierheim Helmstedt haben wir ein Projekt entwickelt, das Kinder für den Schutz von Tieren sensibilisieren und nachhaltig begeistern soll. Am 2. Oktober setzten wir das Projekt gemeinsam mit der Klasse 6d von Frau Schubert um – ein Tag, der eindrucksvoll zeigte, wie spannend und lehrreich Tierschutz sein kann.

Im ersten Projektteil lernten die Schülerinnen und Schüler auf interaktive Weise, was Tiere wirklich brauchen, und beschäftigten sich mit Themen wie Massentierhaltung, Tierversuchen und verantwortungsvoller Haustierhaltung. Mit einer selbst erstellten Checkliste zeigten wir zudem, welche Überlegungen vor der Anschaffung eines Haustiers wichtig sind.

Danach wurde es kreativ: Die Kinder gestalteten „Team Tierschutz“-Pins, bastelten Tierfiguren aus Papier und entwarfen liebevoll gestaltete Flyer für echte Tierheimbewohner. Diese Ergebnisse wurden später öffentlich ausgehängt – als kleine Botschafter für das Helmstedter Tierheim und vielleicht sogar als Chance für einige Tiere, schneller ein neues Zuhause zu finden.

Der dritte Teil des Projekts bot besondere Einblicke in die Praxis des Tierschutzes. Der Vorsitzende des Tierheims sowie die Leiterin einer Tierschutz-App beantworteten die zahlreichen Fragen der Kinder und machten deutlich, wie vielfältig die Arbeit rund um Tiervermittlung und Tierschutz ist. Zum Abschluss stellten die Schülerinnen und Schüler ihr neues Wissen in einem spannenden Kahoot-Quiz unter Beweis. Die Rückmeldungen fielen durchweg positiv aus: Die Kinder hatten viel Freude und nahmen gleichzeitig ein neues Bewusstsein für die Bedürfnisse von Tieren mit. Für uns war es ein Herzensprojekt – und wir hoffen, dass dieser Tag lange nachwirkt.

Lebensmitteldetektive

Ein Soziales Projekt rund um Ernährung und Food Waste

Im Rahmen unseres sozialen Projekts und inspiriert durch die Projektwoche 2025 des Gymnasium Anna-Sophianeum, in der sich alles um das Thema „Gesundheit“ drehte, haben wir – Anna Tramer, Amelie Scholz, Kimberly Schumann, Talitha Gerwarth und Pascal Rauhut – ein eigenes Projekt entwickelt, welches das Bewusstsein der Kinder für eine ausgewogene Ernährung stärken und sie zum Thema Lebensmittelverschwendung aufklären soll. So entstand unser Projekt „Lebensmitteldetektive“, das wir gemeinsam mit den vierten Klassen der Grundschule Heeseberg durchgeführt haben.

Wie wir gesunde Ernährung und Food Waste für Grundschüler erlebbar gemacht haben

Uns war wichtig, dass unser soziales Projekt nicht nur informativ, sondern auch erlebbar wird. Deshalb haben wir die Grundschulkinder zu Beginn mithilfe von Bildern und interaktiven Fragen gezeigt, worum es bei den Themen gesunde Ernährung und Lebensmittelverschwendung geht. Für uns war dieser direkte Austausch von Anfang an ein zentraler Bestandteil unseres Projekts: So wollten wir das Vorwissen der Kinder sammeln, zum Nachdenken anregen und sie aktiv einbeziehen.

Um den Projekttag möglichst abwechslungsreich zu gestalten, haben wir diesen in drei Stationen gegliedert, damit die Kinder auf unterschiedliche Weise mit dem Thema in Kontakt kommen konnten.

  1. Bewegungsstation – spielerisch Wissen vermitteln

Bei Spielen wie „Food Memory“ und der Ernährungsstaffel konnten die Kinder erleben, wie eng Bewegung, Ernährung und Körperwissen zusammenhängen. Für uns war es schön zu sehen, wie viel Freude die Kinder dabei hatten und wie viel Motivation sie mitbrachten.

  • Kreativstation – das eigene Lebensmittelkochbuch

Hier bekamen die Kinder Grundlagenwissen vermittelt und konnten kreativ werden. Gemeinsam gestalteten wir kleine Lebensmittelkochbücher, in denen sie Rezepte und Bilder zu den Lebensmitteln festhielten. Uns war es wichtig, etwas Bleibendes zu schaffen, das die Kinder mit nach Hause nehmen und ihrer Familie zeigen können.

  • Kochstation – wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln

In dieser Station ging es uns vor allem darum, die Bedeutung von Lebensmittelwertschätzung sichtbar zu machen. Die Kinder lernten Küchenutensilien korrekt zu verwenden und durften aus geretteten Lebensmitteln leckere Gerichte zubereiten. Uns war wichtig zu zeigen, dass Produkte, die nicht perfekt aussehen, trotzdem wertvoll sind – und das haben die Kinder sofort verstanden.

Der Projekttag endete mit einem gemeinsamen Essen, bei dem wir die selbstgekochten Gerichte probierten, und mit der Übergabe eines Zertifikats für alle neuen „Lebensmitteldetektive“. Für uns war das ein besonderer Moment, weil wir sehen konnten, wie stolz die Kinder auf das waren, was sie gelernt und geschafft hatten.

Für uns war dieses soziale Projekt eine wertvolle Erfahrung, nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Dafür möchten wir uns herzlich bei der Grundschule Heeseberg – insbesondere den Klassenlehrern – für die freundliche und fördernde Zusammenarbeit und bei den Kindern, die unser Projekt mit Leben gefüllt haben, bedanken. Ein weiter Dank geht an Frau Neumann, die uns begleitet, unterstützt und ermutigt hat.

DKMS – Typisierungsaktion beim Heimspiel des FSV Schöningen

Schülerinnen und Schüler des Anna-Sophianeums engagieren sich für die DKMS

Beim Regionalliga-Heimspiel des FSV Schöningen gegen den Bremer SV haben Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs des Gymnasiums Anna-Sophianeum eine Typisierungsaktion für die DKMS organisiert. In Kooperation mit dem FSV Schöningen informierten sie Stadionbesucherinnen und -besucher über die Bedeutung der Stammzellspende und ermöglichten direkt vor Ort eine unkomplizierte Registrierung.

Trotz der laufenden Herbstferien engagierte sich die gesamte Seminarfachgruppe an diesem Tag im Stadion und übernahm selbstständig alle anfallenden Aufgaben. Das Interesse war groß: Viele der rund 810 Zuschauerinnen und Zuschauer nutzten die Gelegenheit, sich über das Thema zu informieren oder sich direkt typisieren zu lassen. Insgesamt ließen sich mehr als 30 Personen vor Ort registrieren.

Bereits im Vorfeld hatte der FSV Schöningen den Unterricht des Seminarfachs besucht, um gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die Planung der Aktion zu besprechen. Dabei konnten organisatorische Abläufe, Öffentlichkeitsarbeit und logistische Fragen direkt abgestimmt werden – ein Beispiel für die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein.

„Uns war wichtig, dass die Aktion nicht nur informiert, sondern wirklich etwas bewegt. Jede Registrierung kann Leben retten“, betont Till Fischer, der innerhalb der Gruppe den Kontakt zur DKMS koordinierte. „Die Zusammenarbeit mit der DKMS hat gezeigt, wie gut Schule und gesellschaftliches Engagement zusammenpassen.“

Auch die Kooperation mit dem FSV Schöningen erwies sich als großer Gewinn. Joan Voß, die die Abstimmung mit dem Verein übernommen hatte, lobt: „Der FSV hat uns mit offenen Armen empfangen. Dass wir unsere Aktion bei einem Heimspiel durchführen durften, war eine tolle Möglichkeit, viele Menschen direkt zu erreichen. Es zeigt, wie Sport und soziales Engagement Hand in Hand gehen können.“

Während der Aktion ergaben sich viele Gespräche mit Besucherinnen und Besuchern, von denen einige berichteten, bereits seit über 25 Jahren als potenzielle Stammzellspenderinnen und -spender registriert zu sein. Diese Rückmeldungen machten deutlich, dass das Thema nichts von seiner Aktualität verloren hat und jede neue Typisierung die Chancen von Patientinnen und Patienten auf eine lebensrettende Spende erhöht.

Am Ende stand fest: Die Resonanz war durchweg positiv. Mit ihrer Aktion haben die Schülerinnen und Schüler des Anna-Sophianeums nicht nur Bewusstsein für das Thema Blutkrebs geschaffen, sondern auch einen ganz konkreten Beitrag im Kampf gegen die Krankheit geleistet. Bengt Hagelstein, betreuender Lehrer des Seminarfachkurses, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Einsatz seiner Gruppe: „Ich bin wirklich stolz auf die Schülerinnen und Schüler. Sie haben mit großem Engagement, Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein gearbeitet – und das sogar in den Ferien. Diese Aktion zeigt, was junge Menschen bewegen können, wenn sie sich gemeinsam für eine gute Sache einsetzen.“

„Gemeisnam gegen Rechtsextremismus“

Das soziale Projekt im Rahmen der Qualifikationsphase wurde von Liam Kirch, Alina Könnecke, Paul Sossna und Niklas Temme organisiert und am 24. November 2023 durchgeführt. Ihr Anliegen war es, über politische Extreme, insbesondere den Rechtsextremismus, aufzuklären. Das Projekt richtete sich an die Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Jahrgänge.

Das Highlight des Projekts war der Vortrag „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“, der vom Verfassungsschutz Niedersachsen gehalten wurde. In diesem Vortrag wurden wichtige Informationen und Hintergründe zu politischen Extremen vermittelt. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich aktiv an der Diskussion zu
beteiligen.

Das Projekt war ein großer Erfolg und hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für politische Extreme zu schärfen. Durch die Aufklärungsarbeit konnten Vorurteile abgebaut und ein
solidarisches Miteinander gefördert werden. Die Nachbereitung erfolgt bei Bedarf noch von den Lehrerinnen und Lehrern, dementsprechend auch ein herzliches Dankeschön an diese.

Gymnasium Anna-Sophianeum erprobt Projekt „Herzensretter“

Am 09. und 10. November 2023 haben im Rahmen ihres Soziales Projektes die Schülerinnen Michelle Finger, Melody Jiranek, Ella Hinze, Fabienne Schwerfel und Nora Benecke als Schülerinnen der Oberstufe am Gymnasium Anna-Sophianeum im gesamten 6. Jahrgang die Aktion „Herzensretter“ durchgeführt.

Mit dem sozialen Projekt „Pilotprojekt Herzensretter“ haben die Oberstufenschülerinnen gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) die Früherziehung der jüngsten Mitschüler/innen des sechsten Jahrgangs hinsichtlich der Ersten Hilfe, genauer gesagt der Herz-Druck-Massage (HDM), gefördert.

Das Projekt fungierte als Anbindung an den Sportunterricht. Neben einem theoretischen, der Aufklärung dienendem Teil haben sich die Oberstufenschülerinnen gemeinsam mit einer professionellen Ansprechpartnerin, Diana Grötzner vom DRK, auf die praktische Anwendung der HDM fokussiert. Hierzu haben sie zuerst die wichtigsten Handgriffe bezüglich der HDM sowie die so genannte stabile Seitenlage erklärt. Anschließend haben die Schüler/innen des sechsten Jahrgangs diese Kenntnisse anhand von Übungen gefestigt. Alle Schüler/innen haben die notwendigen Handgriffe kennengelernt und angewendet. Jedes Kind erhielt nach der erfolgreichen Teilnahme eine Individuelle Urkunde. Dieses Projekt sollte als Pilotprojekt eine spätere systematische Implementierung in den Sportunterricht vorbereiten.

Die oben genannte Vorgehensweise hat sehr gut funktioniert und wurde von den betroffenen Schüler/innen und Lehrkräften gut aufgenommen. Durch die positiven Rückmeldungen war die anfängliche Nervosität schnell vergessen. Die Schüler/innen des sechsten Jahrgangs erkannten die Bedeutung und Wichtigkeit der Thematik und nahmen begeistert an der Aktion teil, sodass das Projekt ein voller Erfolg wurde!

Schöningen Erzählt – Zeitzeugen der Schöninger Geschichte

Vom 21.11. bis zum 24.11. fand im Rahmen des sozialen Projektes vom Gymnasium Anna-Sophianeum, die Ausstellung „Schöningen erzählt – Zeitzeugen der Schöninger Geschichte“ statt, welche von Nicola Berndt, Hanna Fricke, Clara Jürgens und Vanessa Kuhlmann erstellt wurde. Die Idee zur Ausstellung entstand durch den Kontakt zur Zeitzeugin Gerda Uliczka. Geplant war es jedoch nicht von Anfang an eine Ausstellung zu erstellen, sondern Zeitzeugen an unsere Schule holen, damit sie von ihren Erfahrungen berichten können. Dies stellte sich allerdings als schwierig heraus. Dank der Idee von Herrn Hagelstein (Betreuer des Projektes) sind wir darauf gekommen, Zeitzeugen aus Schöningen zu interviewen und deren Geschichte in Form von Informationstafeln auszustellen. Uns war vor allem wichtig zu zeigen, dass Geschichte gegenwärtig und auch sehr nah sein kann. Kontakte zu den Zeitzeugen haben wir dank der Clus in Schöningen und Heike Müller-Behme geknüpft, sodass insgesamt mit vier Zeitzeugen in der Clus Interviews geführt werden konnten sowie ein privates außerhalb der Clus. Die Interviews waren sehr emotional und schwer für die Zeitzeugen, weshalb auch ein paar Tränen geflossen sind. Jeder Zeitzeuge hatte andere Erfahrungen in Bezug auf den 2. Weltkrieg und der DDR, wodurch jede Geschichte sehr unterschiedlich und einzigartig ist. Dennoch war es Interessant, dass nicht nur die Zeitzeugen, sondern auch einige Besucher unserer Ausstellung die Erfahrungen untereinander mit den eigenen verknüpfen konnten und sich somit auch an manches erinnerten, das bislang verdrängt blieb.

Einprägsam waren vor allem die Berichte von der Flucht, da es für uns schwer vorstellbar ist, als Kind solche Entfernungen hinter sich zu legen und wie schlecht Vertriebene behandelt wurden, obwohl alle ähnlich unter dem Krieg litten. Auch der anonyme Bericht über das erste Treffen mit dem Vater hat uns emotional sehr mitgenommen. Obwohl jeder unterschiedliche Erfahrungen machte, war das Leid unter den Zeitzeugen ähnlich. Besonders interessant ist zudem, dass wir so viele verschiedene Berichte zusammentragen konnten, obwohl Schöningen zum Großteil von Kriegsschäden verschont blieb, was unter anderem daran lag, dass die Menschen damals große Wege zurücklegten.

Soziale Projekte 2023

Jährlich veranstalten die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase als Teil des Seminarfaches unterschiedliche soziale Projekte. Diese Projekte, die sich für Schülergemeinschaft und Gesellschaft einsetzen sollen müssen gründlich geplant und durchgeführt werden. Auch im Herbst 2023 konnte so eine große Vielfalt an Projekten sowohl in der Schule als auch außerhalb in Kooperation mit verschiedenen Einrichtungen beobachtet werden.

Projektliste:

Soziales Projekt: Geschlechtliche Vielfalt

Queere Menschen sollten eigentlich die gleichen Rechte haben, wie heterosexuelle Cis-Personen. Manche behaupten, dass das schon erreicht sei – unter Verweis auf die Ehe für alle, das aufgehobene Blutspendeverbot für homosexuelle Männer oder auch die Möglichkeit eines diversen Geschlechtseintrags in öffentlichen Dokumenten. Die Realität sieht jedoch anders aus. Noch immer erfahren queere Menschen Beleidigungen, Hass, Diskriminierung und auch körperliche Gewalt.

Um ein Zeichen zu setzten, entschloss sich die Schüler:innen Vertretung des Gymnasium Anna-Sophianeums dazu, anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo, Bi-, Trans- und Queerphobie eine Regenbogenflagge vor dem Schulgebäude zu hissen. Diese wurde jedoch vier Mal heruntergerissen und einmal sogar verbrannt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war uns klar: hier besteht dringender Handlungsbedarf! Also schlossen wir, Nick Dreyzehner, Ilia Kartuesov, Svenja Krone, Katjana Pieper und Victoria von Wantoch aus dem Seminarfachkurs von Herrn Lang, uns zusammen, um das Projekt Zielgruppenorientierte Aufklärung über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu initiieren, planen und auch durchzuführen.

Unser Ziel war es möglichst viele Schüler:innen zu erreichen und ihnen die Themen aus dem Bereich LGBTQIA+ bzw. Queer nahezubringen. Um unser Vorhaben möglichst zielgruppengerecht durchzuführen, haben wir mit Lehrkräften aus den Fachgruppen Werte und Normen sowie Biologie zusammengearbeitet und zwei Methoden herausgearbeitet, um möglich produktiv aber auch mit Spaß mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten zu können. Die Klassen 6a, 6c und 6d haben in guter Mitarbeit am Dienstag, den 21.11.2023 in Gruppenarbeit Plakate erstellt. Dies geschah zu Themen, was heißt Homosexuell?, was ist LGBTQIA+?, aber auch Welche homophoben Beleidigungen gibt es und was bedeuten sie wirklich? war ein mögliches Thema. Zum Abschluss dieser Arbeitsphase hatten die Kinder die Option einen Handabdruck mit Farbe gegen eine Wand zu setzen. Diese Abdrücke haben nun eine große Regenbogenflagge als Zeichen für Offenheit im Anna-Sophianeum ergeben, welches nicht entfernbar ist. Mit den Jahrgängen 9 und 10 haben wir uns auf das Thema inter* und trans* konzentriert. Hierfür haben wir zuerst am Dienstag, den 14.11.2023 im Werte und Normen Kurs von Frau Jorswieck eine Datenerhebung über den Wissensstand und Vorurteile gemacht. Am Freitag, den 17.11.2023 haben wir in der Pausenhalle mit den genannten Jahrgängen ein Forum zu dem Thema durchgeführt. Für das Forum konnten wir Ursula Rosen, Vorstandsmitglied Intergeschlechtliche Menschen e.V. und ehemalige Lehrerin am Anna-Sophianeum gewinnen. Eingeleitet wurde von Frau Rosen in das Thema inter* mit einem
Vortrag. An diesen knüpfte ein Vortrag unserer Gruppe an, der sich auf das Thema trans* fokussierte. Anschließend gab es die Möglichkeit für alle Anwesenden Fragen zu stellen oder Vorurteile zu klären.

Wir haben alle Bestandteile des Projekts als sehr positiv und produktiv empfunden und möchten uns bei allen Beteiligten bedanken! Besonderer Dank gilt Frau Jorswieck, Frau Muth, Frau Roßkothen, Frau Ostermeyer, Herrn Hagelstein, Herrn Englisch, Frau Lobach, Frau Köhler, Frau Reißmann-Sosnal und Frau Herbst für die Erlaubnis unsere Projekte in ihren Unterrichtsstunden durchzuführen. Außerdem gilt unser besonderer Dank Frau Rosen, ohne die das Projekt gar nicht möglich gewesen wäre. Und auch Herrn Lang, der als verantwortlicher Seminarfachlehrer immer ansprechbar war!

Soziales Projekt: Respekt und Achtsamkeit vor dem Straßenverkehr 

Respekt und Achtsamkeit vor dem Straßenverkehr ist gerade für Kinder besonders wichtig.

Im Rahmen des sozialen Projekts haben wir (Nele Wipper, Elisa Bauermeister und Mina Nause) uns das Ziel gesetzt, Kinder über den Straßenverkehr zu informieren. Das Projekt haben wir mit der dritten und den vierten Klassen der Grundschule Heeseberg durchgeführt und wurden bei der Durchführung von Herrn Hermann (von der Polizei Helmstedt) unterstützt. Am 13.11.2023 haben wir unser Projekt durchgeführt. Wir haben für die Kinder vier verschiedene Stationen errichtet. Die Stationen haben sich mit den Themen: „Wie sieht das verkehrssichere Fahrrad aus?“, „Verkehrsschilder und ihre Bedeutung“, „Gefahren im

Straßenverkehr und wie man vorbeugend handeln kann“ sowie „Erste Hilfe“ beschäftigt. Die Kinder konnten sich an jeder Station aktiv einbringen und durften, mithilfe der Stationsleiter, den Straßenverkehr noch einmal neu kennenlernen. Alle haben mit viel Spaß und Freude die Stationen durchlaufen und konnten sehr viele hilfreiche Informationen mitnehmen. Die Lehrerinnen der Grundschule waren sehr dankbar, da sie festgestellt hatten, dass die Kinder zuvor wenig Wissen über den Straßenverkehr behalten hatten. Insgesamt hatten alle sehr viel Spaß an dem Projekt und alles lief nach Plan.